Im Zuge meiner Kanada-Rundreise im August/September hatte ich das riesige Glück, dass Sheryl Crow ihr einziges Konzert in Kanada genau dann in Toronto gab, als ich gerade in Toronto weilte. Logischerweise lies ich mir diese Chance nicht entgehen, über eine Freundin von mir die schon länger in Toronto war hatte ich mir Karten über Ticketmaster.com reserviert. Leider waren die besten Plätze schon voll.
Ich war schon zwei Stunden vor Konzertbeginn am Air Canada Platz und hab mir dir wunderschönen silbernen Tourbusse angesehen. Traurigerweise konnte ich nur ein paar Background-Tänzer und ein paar Bandmitglieder sehen, keine Sheryl. Eine Stunde vor Beginn war Einlass, allerdings herrschten dort ziemlich starke Kontrollen so dass ich meine Kamera schon am Eingang abgeben musste. Trotzdem schafften es besonders gewiefte Fans, ihre als Geldbörse (!!!!) getarnte Kamera ins Theater zu kriegen.
Als Vorband trat ein lokale Rock-Band aus Toronto auf, nichts besonderes. Man merkte schon früh das die Tonqualität im Sears Theater (1/3 des Air Canada Centers, dort spielt normalerweise das Eishockey Team der Toronto Maple Leafs) nicht einer Sheryl Crow würdig war, jede Halle in Europa wäre besser gewesen. Wie für Nordamerikanischeverhältnisse normal gab es natürlich ausschließlich Sitzplätze trotzdem waren ca. 3500 Zuschauer (vielleicht ein paar hundert Fans) im nicht ganz ausverkauften Sears Theater. Logischweise war ich natürlich gespannt auf eine Live-Version ihres brandneuen Albums C'mon C'mon, da ich sie 1998 schon mal Live in Stuttgart gesehen habe und das Konzert damals war gigantisch.
In der ersten Hälfte ihres 1h 45min Auftrittes sprang der Funke auf das Publikum leider überhaupt nicht über, ehrlich gesagt ich war ziemlich enttäuscht denn von Sheryl Crow ist man normalerweise besser gewöhnt, aber man muss auch zu ihrer Verteidigung sagen das die Kanadier ein ziemliches "ruhiges" Volk sind. Erstaunlicherweise war es dann auch das eigentlich sehr melancholische Lied "A Difficult Kind" das die Wende einläutete. Sie erzählte uns dazu noch eine kleine Geschichte, dass die Version die sie eigentlich wollte, die dann auch auf dem Album war, den Produzenten zu heftig war, also sollte sie es umschreiben, Sheryl sagte zu, aber scherte sich einen Scheißdreck um ihre Produzenten und packte das Lied ungekürzt trotzdem drauf.
Ab diesem Zeitpunkt war zum ersten Mal Feuer in der Halle, auch weil Sheryl ihre alten Hits A Change, All I Wanna Do richtig fetzig sang, dann stand auch mal das Sears Theater auf und das Konzert machte ab dann richtig Spass. Sie spielte ihre Songs aus dem Album "The Globe Sessions" (Favourite Mistake, Neighbourhood) und natürlich ihr neues Album mit Steve McQueen, C'mon C'mon, Soak up the sun, Weather Channel (Ist Live viiel besser als auf dem Album), sowie Strong enough und A Difficult Kind.
Mein persönlicher Höhepunkt war allerdings eines meiner Lieblingslieder "Safe & Sound", das sie barfuss, in einer ultra-sexy Lederhose, auf einem Piano tanzend mit solch einer Intensität sang, dass einem der Atem stockte. Dass im Hintergrund dann auch noch Bilder vom 11.09.01 liefen, rundete das ganze ab. Leider was dieses Lied auch schon die zweite Zugabe, auf die es sich aber zu warten lohnte.
Als Fazit kann man sagen, dass es ein gutes Konzert gegen Ende war. Ich freue mich aber schon auf eine Deutschland Tournee und die deutschen Fans.
In diesem Sinne
Jens Müller
für Sheryl-Fan.de
Sheryl-fan.de
Philipp Seela
